Online-Banking: Ohne Anti-Viren-Programm haftet der Bankkunde
Eine Information des InternetInformationsdienstes Bankkunden - vertraulich [bankkunden-vertraulich@vnr.srv2.de] vom 25.01.2008
Wer ohne Anti-Viren-Programm und Firewall das Online-Banking nutzt, bekommt einen durch Phishing oder Datenklau entstandenen Schaden nicht von der Bank ersetzt. Das geht einer aktuellen Entscheidung des Landgerichts Köln hervor (5. Dezember 2007, Az.: 9 S 195/07).
Diese Mindestanforderungen könne eine Bank auch von einem verständigen, technisch durchschnittlich begabten Anwender fordern. Gleiches gelte auch in Bezug auf regelmäßige Sicherheitsupdates für das Betriebssystem und die verwendete Software. Außerdem muss ein Anwender die Warnungen der Banken beachten, PIN und TAN niemals auf telefonische Anfragen oder E-Mail-Aufforderungen hin preiszugeben.
Allerdings darf die Bank keine weitergehenden Sicherheitsmaßnahmen einfordern. Will sie Sie etwa auf die Verwendung bestimmter, besonders leistungsfähiger Virenschutzprogramme verpflichten oder Ihnen vorschreiben, welche spezialisierte Programme Sie zum Schutz gegen spezielle Späh-Software einsetzen sollen, ist Schluss. Das fällt nicht mehr unter Ihre besondere Sorgfaltspflicht, entschieden die Richter.
Es ist Ihnen auch nicht zuzumuten, die Standard-Sicherheitseinstellungen Ihres Betriebssystems zu ändern oder jedes Mal das Sicherheitszertifikat der angewählten Bankenseite zu überprüfen. Sie müssen auch nicht jede Minimal-Abweichung der Internet-Adresse Ihrer Bank auf Anhieb erkennen.
Aber: ein stets aktuelles Anti-Viren-Programm zu verwenden, eine funktionierende Firewall installiert zu haben und regelmäßig Sicherheitsupdates für Ihr Betriebssystem herunterzuladen – das gehört nicht nur zu Ihren Pflichten, sondern das müssen Sie im Betrugsfalle auch beweisen können, um einen Anspruch auf Schadensersatz zu haben.
Der oben zitierte Fall ging übrigens zugunsten des Bankkunden aus: Dieser konnte nachweisen, dass er seine Sorgfaltspflichten nicht verletzt hatte.
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